Das Ewige Feuer spielt in der Stadt Nowigrad, in der Geralt und Rittersporn einem Halbling namens Dainty Biberveldt helfen, sein von einem Täuschling bzw. Doppler gestohlenes Vermögen zurückzubekommen, der die Gestalt des Halblings annahm. Letztlich versöhnen sich Dainty und sein Widersacher und beschließen, gemeinsam Geschäfte zu machen.
das erbe der elfen pdf download
7 Wahrlich sage ich euch, es wird kommen eine Schwertzeit, eine Beilzeit, eine Zeit der Wolfsstürme. Es wird kommen die Zeit der Weißen Kälte und des Weißen Lichts, die Zeit des Wahnsinns und die Zeit der Verachtung, Tedd Deireádh, die Zeit des Endes. Die Welt wird im Frost ersterben, und wird mitsamt einer neuen Sonne wiedergeboren werden. Aus dem Älteren Blute heraus wird sie wiedergeboren, aus dem Hen Ichaer, dem ausgesäten Samenkorn. Aus dem Samenkorn, das nicht keimen wird, sondern in Flammen ausbrechen. Ess tuath esse! So wird es sein! Haltet Ausschau nach den Zeichen! Welche Zeichen das sein werden, will ich euch künden zuvörderst wird das Blut der Aen Seidhe die Erde tränken, das Elfenblut... Aen Ithlinnespeath, die Weissagung der Ithlinne Aegli aep Aevenien
12 Es war nur ein Traum. Ein böser Traum.Ciri begann heftig zu zittern, zog Arme und Beine an. Ein Traum. Nur ein Traum. Das Lagerfeuer war schon heruntergebrannt, die Birkenscheite waren rot und durchscheinend, sie knisterten, und blaue Flammen schossen hervor. Die Flammen erleuchteten die weißen Haare und das scharfe Profil des Mannes, der Decke und Mantel über sie breitete.geralt, ich...ich bin bei dir. Schlaf, Ciri. Du musst dich ausruhen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.ich höre Musik, dachte sie plötzlich. In diesem Rauschen... ist eine Musik. Lautenmusik. Und Stimmen. Kleine Prinzessin aus Cintra. Kind der Vorsehung... Kind des Älteren Blutes, des Elfenblutes. Geralt von Riva, der Weiße Wolf, und seine Vorherbestimmung. Nein, nein, das ist eine Legende. Von einem Dichter erfunden. Sie lebt nicht mehr. Sie wurde in den Straßen der Stadt erschlagen, als sie fortging... Halt dich fest... Festhalten...Geralt?Was ist, Ciri?Was hat er mit mir gemacht? Was ist damals geschehen? Was hat er... mit mir gemacht?wer?der Ritter... Der schwarze Ritter mit Federn am Helm... Ich kann mich an nichts erinnern. Er schrie... und schaute mich an. Ich weiß nicht mehr, was geschehen ist. Nur, dass ich Angst hatte... so schreckliche Angst...Der Mann beugte sich herab, die Flammen des Lagerfeuers spielten auf seinen Augen. Das waren seltsame Augen. Sehr seltsame. Früher einmal hatte sich Ciri vor diesen Augen gefürchtet, nicht gern hineingeschaut. Doch das war lange her. Sehr lange.ich kann mich an nichts erinnern, flüsterte sie und suchte 11
13 seine Hand, die hart und rau war wie unbearbeitetes Holz.Dieser schwarze Ritter...Es war ein Traum. Schlaf ruhig. Das kommt nicht wieder.ciri hatte derlei Versicherungen schon oft gehört, früher. Man hatte es ihr viele Male gesagt, sie wieder und wieder beruhigt, wenn sie mitten in der Nacht von ihrem eigenen Schrei erwacht war. Doch jetzt war es anders. Jetzt glaubte sie es. Weil es jetzt Geralt von Riva sagte, der Weiße Wolf, der Hexer. Der ihre Vorherbestimmung war. Dem sie vorherbestimmt war. Der Hexer Geralt, der sie inmitten von Krieg, Tod und Verzweiflung gefunden, sie mit sich genommen und versprochen hatte, dass sie sich nie mehr trennen würden. Sie schlief ein, ohne seine Hand loszulassen. Der Barde beendete sein Lied. Den Kopf leicht geneigt, wiederholte er auf der Laute das Leitmotiv der Ballade, zurückhaltend, leise, eine Terz höher als der ihn begleitende Schüler. Niemand sagte ein Wort. Außer der leiser werdenden Musik waren nur das Rauschen der Blätter und das Knacken der Äste in der riesigen Eiche zu hören. Dann aber begann plötzlich eine Ziege zu meckern, die abseits an einem der Wagen angebunden war, welche rings um den uralten Baum standen. Sofort, wie auf ein Signal hin, stand einer der in dem großen Halbkreis versammelten Zuhörer auf. Er warf den kobaltblauen, goldverbrämten Mantel über die Schulter zurück und verneigte sich steif und würdevoll.hab Dank, Meister Rittersporn, sagte er mit voller Stimme, doch nicht laut.es sei mir, Radcliffe von Oxenfurt, dem Meister der Magischen Arkana, zweifellos im Namen aller hier Anwesenden gestattet, dir Dank und Anerkennung für deine große Kunst und dein Talent auszusprechen.der Zauberer ließ den Blick über die Versammelten schweifen, die, ihrer gut hundert, zu Füßen der Eiche dicht im Halb- 12
14 kreis lagerten, standen, auf den Wagen saßen. Die Zuhörer nickten, flüsterten. Ein paar Leute begannen zu klatschen, ein paar andere grüßten den Sänger mit erhobenen Händen. Die gerührten Weibsbilder schnieften und wischten sich die Augen, womit sie nur konnten, je nach Stand, Beruf und Vermögen: die Bäuerinnen mit dem Ärmel oder dem Handrücken, die Frauen der Kaufleute mit seidenen Tüchern, Elfen und Adlige mit Batist, und die drei Töchter des Freiherrn Vilibert, der mit seinem ganzen Gefolge die Beizjagd unterbrochen hatte, um den berühmten Troubadour zu hören, schnäuzten sich hörbar und hingebungsvoll in geschmackvolle wollene Umschlagtücher von der Farbe verrotteten Laubs.Ich übertreibe nicht, fuhr der Zauberer Radcliffe fort,wenn ich sage, dass du uns aufs Tiefste bewegt hast, Meister Rittersporn, dass du uns zum Aufmerken und zum Nachdenken gebracht, unsere Herzen gerührt hast. Ich bin so frei, dir unseren Dank und unsere Hochachtung auszudrücken.der Troubadour stand auf und verbeugte sich, wobei ihm die am kecken Hütchen befestigte Reiherfeder über die Knie strich. Der Schüler unterbrach sein Spiel, grinste und verbeugte sich ebenfalls, doch Meister Rittersporn warf ihm einen drohenden Blick zu und murmelte halblaut etwas. Der Bursche senkte den Kopf und widmete sich wieder dem leisen Klimpern auf seiner Laute. Es kam Leben in die Versammelten. Nachdem die Kaufleute von den Karawanen miteinander getuschelt hatten, rollten sie ein ansehnliches Bierfässchen vor die Eiche. Der Zauberer Radcliffe hatte sich in ein leises Gespräch mit dem Freiherrn Vilibert vertieft. Die Töchter des Freiherrn hörten auf zu schniefen und himmelten Rittersporn an. Der Barde bemerkte es nicht, da er gerade vollauf damit beschäftigt war, einer ausdauernd schweigenden Gruppe wandernder Elfen zuzulächeln, zuzuzwinkern und dabei die Zähne blitzen zu lassen. Sein Interesse galt insondere einer der Elfen, einer dunkelhaarigen 13
16 Dreschflegeln an eine Armee erinnerten, ignorierten alle und alles. Eine Ausnahme bildeten wie üblich die Kinder. Befreit von dem Gebot, sich während des Auftritts des Barden still zu verhalten, stürmte die Rasselbande mit wildem Geschrei in den Wald, um sich dort mit Feuereifer einem Spiel zu widmen, dessen Regeln jemand, der die glücklichen Kinderjahre schon hinter sich hatte, für gewöhnlich nicht verstand. Die kleinen Menschen, Elfen, Zwerge, Halblinge, Gnomen, Halbelfen, Viertelelfen und Knirpse rätselhafter Herkunft kannten und akzeptierten keine gesellschaftlichen und Rassenschranken. Vorerst.In der Tat!, rief einer der auf der Lichtung anwesenden Ritter, ein spindeldürrer Kerl in einem rot-schwarzen Wams, das mit drei schreitenden Löwen verziert war.das hat der Herr Zauberer gut gesagt! Schöne Balladen waren das, bei meiner Ehre, Herr Rittersporn, wenn Ihr einmal in der Nähe von Kahlhorn seid, dem Kastell meines alten Herrn, dann tretet ein, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. Wir werden Euch bewirten wie einen Fürsten, was sage ich, wie König Wisimir selber! Ich schwöre auf mein Schwert, ich habe viele Troubadoure gehört, aber die sind gar nichts im Vergleich zu Euch, Meister. Nehmt von uns, den Edelgeborenen und zum Ritter geschlagenen, Wertschätzung und Huldigung für Eure Kunst entgegen!mit unfehlbarem Gespür für den richtigen Augenblick zwinkerte der Troubadour dem Schüler zu. Der Bursche legte die Laute beiseite und nahm eine kleine Schatulle vom Boden auf, die dazu diente, bei den Zuhörern gewichtigere Bekundungen ihrer Anerkennung zu sammeln. Er zögerte, ließ den Blick über die Menge schweifen, worauf er die Schatulle wieder hinlegte und einen nahebei stehenden leeren Zuber ergriff. Mit einem geneigten Lächeln hieß Meister Rittersporn die Umsicht des jungen Mannes gut. 15
18 Und haben sie sich geliebt? Waren sie glücklich? Wir wollen es wissen! Meister, Meister!Ach was!, rief kehlig der Anführer einer Gruppe von Zwergen und schüttelte den rotblonden, bis zum Gürtel reichenden Bart.Ein Dreck ist das, Prinzessinnen, Zauberinnen, Vorherbestimmung, Liebe und derlei blauäugige Ammenmärchen. Das alles ist ja, nichts für ungut, Herr Dichter, reiner Schwindel, oder poetische Erfindung, damit es schöner wird und rührend. Aber die militärischen Dinge, wie das Gemetzel und die Plünderung von Cintra, wie die Schlachten von Marnadal und Sodden, das habt Ihr uns wirklich schön gesungen, Rittersporn! Ha, für so ein Lied lässt man gern etwas Silber springen, wo es doch das Herz des Kriegers erfreut! Und man konnte sehen, dass Ihr keinen Deut gelogen habt, das sage ich, Sheldon Skaggs, und ich kann Wahrheit und Lüge unterscheiden, denn ich war in Sodden dabei, ich habe da mit der Axt in der Hand gegen die Invasoren aus Nilfgaard gestanden...ich, Donimir von Troy, schrie der dünne Ritter mit den drei Löwen auf dem Wams,war in beiden Schlachten um Sodden, aber Euch habe ich da nicht gesehen, Herr Zwerg!Weil Ihr wahrscheinlich das Lager bewacht habt!, versetzte Sheldon Skaggs.Ich aber war in der vordersten Linie, dort, wo es heiß herging!gib acht, was du sagst, Langbart!Donimir von Troy lief rot an und rückte den vom Schwert heruntergezogenen Waffengürtel zurecht.und zu wem!gib selber acht!der Zwerg schlug mit der Hand auf die hinterm Gürtel steckende Axt, wandte sich zu seinen Kumpanen um und bleckte die Zähne.Habt ihr den gesehen? Den beschissenen Ritter? Wappenträger! Drei Löwen auf dem Schild! Zwei scheißen, aber der dritte knurrt!frieden, Frieden!Ein grauhaariger Druide in weißem Gewand unterband mit scharfer, gebieterischer Stimme den aufkommenden Streit.Das schickt sich nicht, meine Herren! 17 2ff7e9595c
Comentarios